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Beschwerde Management
17. August 2016
Kunden haben immer etwas zu bemängeln. Auch wenn es Kleinigkeiten sind: Profis sollten Beschwerden ernst nehmen und ihren Kunden genau zuhören. 7 Tipps für den richtigen Umgang mit Beschwerden.
von Martina Jan
Martina Jan
Herausgeber craft.com
ist immer wieder begeistert von der Themenvielfalt des Berufsstandes und der Offenheit der Unternehmer. In der Nachrichtenredaktion überwacht sie die Präsenz in den sozialen Netzwerken und verfügt über gute Kontakte zu Frauen im Beruf.
Schwerpunkt: Marketing und Social Media
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Auf den ersten Blick:
- Wenn sich Kunden mit einer Beschwerde an Sie wenden, empfinden Sie das zunächst als positives Signal: Denn Sie haben die Möglichkeit, es besser zu machen.
- Suchen Sie immer nach Lösungen für Probleme, nicht nach Schuldigen. Manchmal beruhen Beschwerden nur auf Missverständnissen zwischen Kunde und Fachmann.
- Machen Sie Beschwerden zur obersten Priorität: Auch wenn Sie nicht der Verursacher sind, sind Sie beim Kunden in einer anderen Situation als Ihre Mitarbeiter. Und Sie zeigen dem Kunden, dass Sie ihn wertschätzen.
- Wenn sich der Kunde beschwert, holen Sie für den Fall, dass es schwierig wird, einen schriftlichen Beweis ein. Und beauftragen Sie nur in Notfällen einen Anwalt.
„Beschwerden sind eine Chance für Unternehmen“, sagt erJürgen W. Goldfuß, der sich als Berater und Trainer mit Marketing beschäftigt. Unternehmen können dieses Kundenfeedback als „kostenlose Marktforschung“ nutzen, sagt er. Denn Goldfuß sieht mehr als nur ReklamationsgründeMängeloder Mängel an Produkten oder Dienstleistungen. Kunden beschweren sich auch:
- Wenn du nicht bekommst, was dir versprochen wurde,
- Wenn Sie etwas anderes bekommen, als Sie erwartet haben,
- wenn sie sich nicht ernst genommen fühlen.
Sein Rat: „Wenn sich Kunden beschweren, nehmen Sie es nicht persönlich.“ Bleiben Sie stattdessen ruhig, bleiben Sie gelassen und lassen Sie sich nicht provozieren.
1. Erst zuhören, dann antworten
Wenn sich jemand über eine Ihrer Dienstleistungen beschwert, nehmen Sie das Feedback des Kunden ernst und hören Sie ihm mit Einfühlungsvermögen zu. Lesen Sie zwischen den Zeilen, was er Ihnen wirklich sagen möchte. Gibt es ein Problem mit der Farbe an der Wand oder der Art und Weise, wie das Personal damit umgeht?
Wichtig: Kommen SieBeschwerdePer E-Mail oder auf Umwegen, greifen Sie zum Telefonhörer und unterhalten Sie sich kurz darüber. Auf diese Weise kann der Kunde zuerst auflegen und Sie können sich ein Bild von der Situation machen.
Erst nach dem Gespräch vereinbaren Sie vor Ort einen Termin oder leiten weitere Schritte ein.
2. Suchen Sie nach Lösungen, nicht nach Schuldigen
„Beschwerden sind oft die FolgeMissverständnisseoder ein Kommunikationsproblem“, sagt Jürgen W. Goldfuß. Der Kunde hat im Angebot etwas anders verstanden und erwartet ein anderes Produkt als das, was er letztendlich erhalten hat. Erfinde keine Ausreden und beschuldige niemanden. Fassen Sie in eigenen Worten zusammen, was Ihr Gesprächspartner gesagt hat. Und frag ihn, ob du recht hast. Dann entschuldigen Sie sich für etwaige Fehler, die Ihnen oder den Mitarbeitern Ihres Unternehmens passiert sind.
Im Gespräch erfahren Sie, ob das der Fall istfalscherledigt ist oder der Kunde sich einfach über etwas anderes ärgert. Dann können Sie eine Lösung für das Problem vorschlagen. Oder fragen Sie nach alternativen Lösungen, wenn der Kunde mit Ihren Vorschlägen nicht einverstanden ist oder zögert.
Wichtig ist, dass am Ende beide Seiten zufrieden sind. Im Idealfall führt Ihre Antwort zu Folgeaufträgen des Kunden
3. Machen Sie Ihre Kunden glücklich
Wenn jeder Kunde trotz des Einwands gerne über Sie spricht, haben Sie Ihr Ziel erreicht. Geben Sie ihm das Gefühl, verstanden zu werden. Dann kommen die Kunden wieder und empfehlen Sie weiter. Dies erreichen Sie auf folgende Weise:
- Freundschaft:Lächeln Sie Ihren Kunden zu, auch wenn Sie über eine Beschwerde verärgert sind. Das trägt zu einer besseren Stimmung bei und hinterlässt einen guten Eindruck – auch wenn der Koffer nicht zufriedenstellend abgeschlossen ist.
- Flexibilität:Wenn Sie eine Lösung vorgeschlagen haben und der Benutzer etwas anderes bevorzugt, versuchen Sie, diese ebenfalls umzusetzen. Ob dies für Sie machbar ist, müssen Sie im Einzelfall beurteilen. Es kommt auch auf das Gesamtvolumen der Bestellung an.
- Überraschen Sie Ihre Kunden:Wenn wirklich etwas schief gelaufen ist, kann man etwas verschenken. Wer ein gutes Verhältnis zu seinen Kunden hat, weiß, wie man Punkte sammelt. Es kommt nicht auf den materiellen Wert an, sondern auf die Geste. Oder bieten Sie einen Rabattgutschein für Ihre nächste Bestellung an. Vielleicht hat der Kunde dann eine Idee, was er sonst noch machen möchte.
- Anfrage:Rufen Sie die Kunden an, die sich drei Monate später beschwert haben, und fragen Sie, ob noch alles zufriedenstellend ist. Oder dass man etwas für den Kunden tun kann. Sollte der Kunde dennoch nicht zufrieden sein, haben Sie den ersten Schritt getan.
4. Beschwerden sind Sache des Chefs
Auch wenn das so istKochMit der Beschwerde hatte er nicht unrecht: Unternehmen täten es immer gut, wenn der Chef Beschwerden bearbeitet und löst, sagt Goldfuß. Vorteil: Man ist nicht mit dem Kunden vorbelastet und kann anders handeln als ein Mitarbeiter, der einen Fehler gemacht hat. Und im Ernstfall hat er eine andere Verhandlungsposition und kann schneller entscheiden als Mitarbeiter. Zudem wird der Mitarbeiter abgeschaltet und kann sich voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren.
Wenn der Chef den Auftrag übernimmt, signalisiert er dem Kunden, dass er es ernst meint. Das hinterlässt einen guten Eindruck und SignaleWert.
Unter keinen Umständen sollten sich Mitarbeiter und Führungskräfte gleichzeitig mit dem Kunden wegen einer Beschwerde in Verbindung setzen. Dies birgt das Risiko, dass der Kunde zwischen beiden spielt. Und es erhöht die Unannehmlichkeiten, wenn der Kunde das Problem „an zwei Fronten“ bewältigen muss.
5. Beschwerden als Chance nutzen
Einwände sind langweilig, sie bedeuten Aufwand. Aber sie sind eine Chance für jedes Unternehmen. Jeder Kunde, der hereinkommt, sagt Ihnen, dass mit ihm etwas nicht stimmtZufriedenheitFrüher war es. Neben dem eigentlichen Reklamationsgrund können Sie:
- stellen Sie die Prozesse und Abläufe Ihres Unternehmens auf den Prüfstand,
- Intensivierung/Veränderung der Kommunikation mit Kunden,
- Suche nach Fehlerursachen,
- und die Kundenbindung steigern.
6. Sammeln Sie schriftliche Beweise
Wenn Sie sich mit dem Kunden nicht einigen können, stellen Sie Folgendes sicher: Beginnen Sie mit einer schriftlichen Beschreibung des Angebots: Schreiben Sie dort klar, was genau der Auftrag beinhaltet und was der Kunde letztendlich bekommt. Das reicht auch in Punkten. So vermeiden Sie Folgediskussionen.
Nehmen Sie zum Beispiel VerzögerungenBauprojektmit: „Sollte es zu einer unerwarteten Verzögerung kommen, vereinbaren beide Parteien, dass der Vertrag entsprechend angepasst wird.“ Wichtig ist auch, dass Kunden Sie rechtzeitig benachrichtigen, wenn etwas nicht stimmt, z.B. Mit dem Lackieren kann erst später begonnen werden. Das sollten Sie auch mit einbeziehen.
Lassen Sie sich außerdem Fotos von den Einrichtungen/Produkten/Dienstleistungen zusenden, über die Sie sich beschweren, oder dokumentieren Sie den Fortschritt selbst vor Ort oder überlassen Sie dies Ihrem Team. Dann haben Sie im Zweifelsfall die Unterlagen.
7. Beauftragen Sie nur in Notfällen einen Anwalt
Sollte die Beschwerde zu einem Rechtsstreit führen, sollten Sie gut vorbereitet sein. Überlegen Sie vor dem Gang vor Gericht, welche Beweise Sie tatsächlich haben und wie Sie diese nutzen können. Versuchen Sie, sich das Angebot anzusehen und die Ansprüche des Kunden zu widerlegen. Entscheiden Sie dann, ob ein Rechtsstreit angesichts seines Umfangs und seiner Komplexität der richtige Weg ist, den Streit beizulegen. Und sind Sie bereit, den Aufwand und die Kosten auf sich zu nehmen?
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Foto: Coloures-pic - Fotolia.com
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